Seit Jahren wehren sich Stuttgarter gegen einen unterirdischen Bahnhof, der immer teurer und teurer wird, und im Prinzip nur Investoren reicher macht. Der sogenannte “arabischer Frühling”, der für Länder wie Tunesien, Marokko, Ägypten, und Libyen Demokratie und Befreiung von Diktatoren bringen sollte, verwandelte diese Länder in Bastionen des Islamismus. Jetzt haben wir den “türkischen Frühling”. Junge Türken demonstrieren, nicht nur in Istambul nicht nur dafür, dass der einzige Park nicht zum Bauplatz für ein Einkaufszentrum wird, sondern auch gegen Premier Minister Erdogan, der immer mehr die angeblich sekulare Türkei in einen Islamistischen Staat verwandeln will. Auch in Deutschland finden Demonstrationen vor den türkischen Konsulaten gegen Herrn Erdogan statt.
Vor 560 Jahren wurde Konstantiopel, und dadurch das byzantinische Reich von einer Horde Osmanen überfallen, und erobert. Die Menschen des byzantinischen Reiches waren Christen. Diese wurden zum Islam zwangskonvertiert, alle Kirchen, dazu gehörte auch die Hagia Sophia in Konstantinopel, sowie die Hagia Sophia in Nizäa, in der das Glaubensbekenntnis formuliert wurde, wurden zu Moscheen umgebaut. Christen wurden zu Menschen zweiter Klasse. Sie hatten das Recht, nach den “Konditionen des Omar” zum Islam zu konvertieren, wenn nicht eine extra Steuer zu zahlen, sie durften weder neue Kirche bauen, noch alte renovieren. Das selbe galt auch für Klöster.
In der sekularen Türkei, auch noch vor Herrn Erdogan, ist es nicht viel anders. Kirchen, Priesterseminare und Klöster bleiben geschlossen. Christen werden nicht als richtige Türken anerkannt, obwohl das ganze Gebiet, der heutigen Türkei, vor 560 Jahren christlich war. Die Hagia Sophia in Nizäa, die unter Atatürk zum Museum wurde, wurde unter Erdogan wieder zur Moschee. Es gibt Forderungen, dass die Hagia Sophia in Istanbul, auch wieder zur Moschee wieder umfunktioniert werden sollte, obwohl auch sie seit fast 100 Jahren Museum war. Ein Antrag einer christlichen Gruppe eine Kirche in der Türkei zu bauen wurde abgelehnt, und das Kloster Mor Gabriel das 500 n.Chr. gebaut wurde, wurde vom türkischen Staat, weil es angeblich auf den Ruinen einer Moschee stehe, obwohl der Islam, als Mor Gabriel gebaut wurde, noch gar nicht existierte, enteignet. Jeder türkische Schüler muß den Islamunterricht besuchen, ob er oder sie Moselm ist oder nicht. Wer sich dem verweigert, bzw. es wagt im Islamunterricht ein Kreuz um den Hals zu tragen, weil er oder sie Christ ist, kann es nicht nur sein, dass man von den Mitschülern verprügelt wird, sondern auch vom Islamlehrer.
Da ergibt sich dann die Frage, wo bleiben die Proteste, in denen Menschen sich für die Gleichstellung und Gleichberechtigung von Christen und anderen Nicht-Muslimen in der Türkei einsetzten? Wo bleibt die Empörung darüber, das jeder Schüler in der Türkei, egal an was er glaubt, zum Islamunterricht gezwungen wird? Das Christen einfach so ermordet werden, und nicht einmal der Vorsitzende der türkischen Bischofskonferenz vor seinem eigenen, muslimisches Chauffeur sicher ist. Wo sind die Proteste? Wo ist die Kritik der deutschen Bundesregierung? Man ist bemüht Herrn Erdogan und die türkische Regierung zu Frieden zu stellen, die mit immer mehr unberechtigter Kritik an Deutschland herantreten, doch selbst wird jeder in der Türkei diskriminiert, der keine Moslem ist. Vor allem wenn man eben bedenkt, dass die Christen in der heutigen Türkei, bereits über 1100 Jahre vor der Eroberung von Konstantinopel dort gelebt haben! Wo bleibt da das deutsche Wutbürgertum? Wer geht für die Christen in der Türkei auf die Straße? Wo sind die Sanktionen? Doch, wenn es um die Rechte von Christen geht, oder andere religiöse Minderheiten in islamischen Staaten, zu denen auch die Türkei gehört, dann bleibt der deutsche Wutbürger zu Hause. Da wird nicht protestiert, weil die Medien ja einem sagen, dass die “armen Muslime” überall unterdrückt würden. Nur dass diese “armen Muslime” die eigentlichen Unterdrücker sind, und die Gewalt die von ihnen auch in Deutschland ausgeht, wird wenn möglich verschwiegen. Wie oft fehlt die Information, über Gewalt die von Menschen mit Migrationshintergrund ausgeht, dass sie Muslime sind? Während die Presse keine Schwierigkeiten damit hat, den rechten Hintergrund von deutschen Tätern herauszuposaunen, ob dieser existiert oder nicht.
Wenn man sich für eine gerechtere Welt einsetzten möchte, dann muß man das ganze Bild sehen, und nicht nur die Details, die man selbst bevorzugt. Es kann keine Demokratie in der Türkei geben, wenn die Rechte von relgiösen Minderheiten, und dazu gehören eben auch die Atheisten, mit Füßen getreten werden, und seit der Eroberung von Konstantinopel fast nichts veränderten. Man kann nicht nur gegen ein Kaufhaus oder einen Bahnhof demonstrieren, wenn es genügend Ungerechtigkeiten auch in Deutschland gibt. Menschen sind obdachlos und müssen hungern, auch in Deutschland, während sich die deutsche Regierung nicht wirklich darum kümmert. Man kümmert sich lieber um andere, als um die eigenen Bevölkerung. Anstatt dafür zu sorgen, dass deutsche Arbeitslose in den Berufen ausgebildet werden, in denen es an qualifizierten Arbeitnehmern mangelt, und vielleicht auch die Bezahlung zB im Bereich der Altenpflege anhebt, holt man sich lieber Kräfte aus dem Ausland. Während die deutsche Gesellschaft anfängt zu verarmen, wird es gleichzeitig immer mehr zu einem Billiglohnland. Auch das ist nicht christlich! Doch geht da jemand auf die Straße? Nein!
Wir sind dafür verantwortlich eine bessere Welt zu schaffen. Dies heißt nicht, dass die Reichen mehr Profit haben, egal was es koste, sondern dass wir eine Welt schaffen, in der auch Christen nicht mehr verfolgt werden. Eine Welt in der ein Christ auch in der Türkei nicht deswegen zusammengeschlagen wird, weil er den Koran nicht gut genug kennt, und eine Kreuz um den Hals trägt. Eine Welt in der “Du Christenschwein!”, nicht nur an deutschen Schulen kein Schimpfwort mehr ist!